Vor allem in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass die Zeit super schnell an mir vorbei rast. Als ich noch in der Schule war und mehr Freizeit hatte, war das zwar auch schon so, aber im Vergleich zu jetzt, war das noch etwas ganz anderes. Momentan ist es so, dass ich morgens im Dunkeln raus gehe und erst Abends zurück nach Hause komme. Zuhause angekommen, mache ich dann auch nichts weltbewegendes mehr. Da mehrere Tage hintereinander gleich verlaufen, hat man nach einer vergangenen Woche dann das Gefühl, dass man nicht wirklich viel geschafft hat. Das ist bei unserem Job natürlich etwas anderes als u. a. bei handwerklichen Berufen, wenn beispielsweise Handwerker, Abends im Bett ihrem Tag Revue passieren lassen, wissen sie genau was sie an dem Tag alles geleistet haben. So deutlich vor Augen hat man das bei Büroarbeit natürlich nicht. Das ist wohl ein Grund dafür, dass es einem so vorkommt als würde die Zeit so schnell vergehen. Man muss wirklich aufpassen, dass man nicht in seinem Alltagstrott untergeht...
"Nimm Dir Auszeiten vom Alltag, sonst ergraut deine Seele!"
Je älter man wird desto schneller scheint die Zeit zu rasen. Als Kind hatte man noch ein ganz anderes Zeitwahrnehmungsgefühl. Da waren doch sogar die 6 Wochen Sommerferien irgendwann langweilig und kamen einem unendlich lang vor. Ich habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht woran das liegen könnte und als ich mich dann mal ein bisschen in das Thema reingelesen habe, wurden mir ein paar logische Antworten geboten, auf die man vielleicht sogar schon selber gekommen wäre.
Zum einen hat es etwas mit den bisherigen Lebensjahren zu tun: "Als wir vier Jahre alt waren, entsprach ein Jahr einem Viertel unseres bisherigen Lebens. Wenn wir 50 werden, ist ein Jahr immer hin ein Fünfzigstel unseres Lebens" - es gewinnt immer weniger an Bedeutung, denn schließlich gab es schon so viele andere Jahre und Monate zuvor und man verliert in gewisser Weise den Überblick.
Zum anderen ist es für das Gedächtnis ja auch viel schwerer 50 Jahre abzuspeichern als nur vier Jahre. Also werden viele Momente und Erlebnisse einfach gelöscht um Platz für Neues zu schaffen.
An dieser Stelle könnte ich jetzt auf das Langzeit- und das Kurzzeitgedächtnis eingehen, aber das hier soll ja keine Doktorarbeit werden :D
Auf jeden Fall wird alles, wo man vorher total aufgeregt ist und ein riesiges Gefühlschaos in einem herrscht, im Langzeitgedächtnis gespeichert!
Bei mir sind es in jüngerer Vergangenheit wohl das Abitur und der Führerschein, was ich niemals vergessen werde. Vor allem der Führerschein hat mir ganz schön viele Nerven gekostet - jede Fahrstunde war für mich unterbewusst wohl sehr sehr anstrengend, denn ich bin nach jeder Doppelstunde mit einem roten, gestressten Gesicht nach Hause gekommen :) Ich habe mich wohl während des Fahrens so konzentriert, dass ich erst danach gemerkt habe, wie angespannt ich war.
Natürlich hat es dann erst recht seine Zeit gebraucht, bis ich gut Auto fahren konnte. Denn wenn ich mich extrem in etwas rein versteife bringt es meistens gar nichts. Vor der praktischen Prüfung war ich dann so aufgeregt, dass ich die Prüfung fast nicht hätte antreten können. Ich habe sehr lange gebraucht um mich zu beruhigen und bin froh, dass ich es nicht absagen musste und es dann auch so mehr oder weniger gut hingekriegt habe. Als ich den Führerschein zum Schluss endlich in die Hand gedrückt bekommen habe, war ich so erleichtert - das kann man eigentlich kaum beschreiben (aber die meisten können es bestimmt nachvollziehen) :D
Fazit: Ich werde meinen Weg bis zum Führerschein mit Sicherheit nie vergessen!
Jetzt aber wieder zurück zum Thema!
Ich habe am Anfang geschrieben, dass man sich Auszeiten aus seinem Alltag nehmen muss. Man sollte sich aber nicht nur Auszeiten nehmen, sondern auch im Alltag einiges ändern, wenn man nicht möchte das die Jahre einfach so verstreichen, ohne das man es überhaupt merkt.
Dafür ist es nötig sein eigenes Gehirn "zu überlisten" und das ist nicht besonders anspruchsvoll...
Ein Problem, das auftritt je älter man wird, ist dass man immer seltener neues erlebt. Man macht zwar irgendwann alles mal zum ersten Mal, aber das endet bei vielen Menschen dann auch schon wieder relativ früh im Leben, obwohl das ja nicht so sein muss! Man ist selber dafür verantwortlich, wie man sein Leben gestaltet und es gibt so viel was man auf der Welt sehen und erleben kann - also versucht doch mal, wenn es möglich für euch ist, auch mal etwas ganz außergewöhnliches / unerwartetes - das sind dann nämlich Informationen die unser Gehirn interessant findet und als "abspeicherungswürdig" einstuft.
Wie schön das Leben ist, erfährt man nur, wenn man sich nicht vor allem verschließt, was einem fremd erscheint. -Bemmann
Was aber noch viel einfacher und schneller geht: Tagebuch schreiben
Ihr denkt jetzt bestimmt, dass das doch total out ist und vor 100 Jahren ausgestorben ist - doch wenn man die Idee des Tagebuchschreibens ein wenig abwandelt, kann es große Veränderungen verursachen.
Wenn man sich nämlich täglich aufschreibt, was man am Tag POSITIVES erlebt hat, wird einem vielleicht erst dann so richtig klar, was man alles gemacht hat und, dass es ja doch anders war als am Tag zuvor, aber weil es nur Kleinigkeiten waren, ist es immer untergegangen und wurde schnell wieder gelöscht. Ich denke, dass man so lernt, die kleinen, schönen Dinge im Leben viel mehr zu schätzen - und das ist wichtig!
"Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück: Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt." -Seneca
Ich werde 2013 selber auch damit anfangen, meinen Alltag ein wenig anders zu gestalten und mich somit möglichst selber auch an die Tipps halten, die ich zuvor gegeben habe. Von dem Erfolg den man haben wird und der fühlbar neu gewonnen Zeit, die man dadurch erhält, bin ich aber überzeugt!
Ob es wirklich so sein wird, werde ich euch im Laufe des nächsten Jahres mit Sicherheit mal berichten.
4 Kommentare:
Es kommt auch drauf an, wie man seinen Alltag gestaltet :D
Jede Woche mit Freunden treffen und was erleben, was schönes mit dem Partner machen, sich ein Buch nehmen und lesen, mal einen Film ansehen. Kleinigkeiten, die man eben nicht immer macht und worauf man sich dann freut :)
spannende texte
Du hast so Recht, das Jahr war wieder wie im Flug vorbei.
Like. Toller Text, sehr wahre Sprüche. Ich mag Sprichwörter. Wenn mir der Alltag grau vorkommt, die Zeit wie im Flug davonrast, dann entspann ich mich mit kochen und essen, am liebsten bunt und vielfältig. Das ist mein Rezept :D
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